Am Samstag, den 22.10.2016 fanden sich 7 Clubmitglieder bei unserem Präsidenten ein, um zu den letzten Läufen der Rennsaison nach Spielberg aufzubrechen. Unser Antrieb war in erster Linie dabei zu sein, wenn unser Clubkollege Alfred W. den Gesamtsieg im Histo-Cup einfuhr. Ernste Zweifel dass dieses Ereignis auch eintreten würde, hatten alle Beteiligten (bei 16 Punkten Vorsprung auf seinen Verfolger) nicht wirklich.
Als Chauffeur fungierte unser Vize Christian P., der uns mit seinem eben erst fertiggestellten T5 Multivan sicher, komfortabel und schnell an den Red-Bull Ring beförderte.
Bei der Ankunft am Rennstreckengelände wurden von Christian P. alle auftretenden Ordnungskräfte mit der Aufforderung „Wir müssen zur Box 10“ überrumpelt, so dass wir bereits nach einigen Minuten unser Fahrzeug direkt vor den Boxenanlagen abstellen konnten.
Aussteigen und hinein ins Geschehen – so kurze Wege wünscht man sich! In der Boxengasse gab`s dann erst mal was auf die Hörorgane – die Fahrzeuge über 2.500 ccm absolvierten gerade ihr Qualifying. Alle die noch nie erlebt hatten wie z.B ein Pontiac Trans Am oder Dodge Challenger in voller Fahrt bei Start und Ziel vorbeifliegen, steckten sich umgehend alles in die Ohren dessen sie habhaft werden konnten.
Bei einem Spaziergang durchs Fahrerlager trafen wir unseren Clubkollegen Sepp B. der bereits seit Freitag am Ring war und noch einige Clubmitglieder und Bekannte aus Linz. Nach einem Imbiss zu Mittag – Dank an den Leberkäse-Sponsor – ging es auf die Tribüne an der ersten Kurve nach Start/Ziel. Von hier aus war der größte Teil der Strecke einzusehen und vor allem lag sie in der Sonne – angesichts der ziemlich tiefen Temperaturen somit die erste Wahl.
Nach einigen „Rahmenrennen“ (BMW 325 Challenge, etc.) wurde es mit den Fahrzeugen des Histo-Cups bis 2.500 ccm ernst – in diesem Lauf war der einzige Fahrer, der Alfred W. den Titel noch streitig machen konnte, mit einem British Leyland Mini am Start. Anfangs nur Dritter hinter einem Steyr-Puch 650 TR und einem BMW 700 RS, begann sich das Blatt für den guten Mann dann doch zu wenden, als der in der Klasse führende Puch plötzlich langsamer wurde. Als der BMW 700 RS und der British Leyland Mini dann nach Start und Ziel überrundet wurden, musste der Fahrer des BMW kurz vom Gas und der Mini konnte ihn auf dem Abschnitt bis zur Remus-Kurve überholen. Bei der anschließenden Aufholjagd drehte sich der BMW in der Bereich der Würth-Kurve und kam entgegen der Fahrrichtung zum Stehen. Somit konnte der Mini-Fahrer einen ungefährdeten Klassensieg „nach Hause bringen“ und damit seine Chancen auf den Titel aufrechterhalten.
Mit Spannung warteten wir auf den Auftritt von Alfred W. – den eigentlich nur ein technischer Defekt noch auf dem Weg zum Gesamtsieger 2016 bremsen konnte. Das Starterfeld der Klasse Histo-Cup über 2.500 ccm war gegenüber dem vorhergehenden Rennen am Salzburgring zwar etwas „ausgedünnt“, dennoch waren Highlights wie ein Zakspeed Turbo-Capri (ex Klaus Ludwig DRM 1981) oder der Enny-BMW 635CSI (ex Kelleners/Grano Tourenwagen-EM 1981) zu bestaunen. Am Start konnte sich erst eine Cobra in Führung setzen, wurde aber nach einigen Runden bereits vom Zakspeed-Capri überholt, der augenscheinlich in einer eigenen Liga fuhr. Mitte des Rennens flog ein Pontiac Trans-Am eingangs der Rindt-Kurve ab, was den Einsatz des Safety-Cars zu Folge hatte. Alfred W. konnte sich aus allem heraushalten, fuhr konstant seine Runden und beendete den Lauf als Gesamtneunter.
Also nichts wie auf in die Box um dem neuen Titelträger zu gratulieren – wobei dort angekommen, alle Beteiligten auf Grund des etwas komplizierten Regelwerks noch am Rechnen waren, ob es sich nun „ausgegangen“ sei oder nicht.
Nachdem der Titel dann zur Gewissheit wurde, gab´s unzählige Gratulanten, Fotos wurden geschossen und sofort gepostet – kurzum eine tolle Atmosphäre in der gesamten Box.
Nach einem Abendessen in Knittelfeld machten wir uns auf den Heimweg, der dank unseres Fahrzeugs und Chauffeurs Christian P. genauso angenehm verlief wie die Anreise zum Red-Bull Ring.
Ich war zwar in den letzten 10 Jahren etliche Male am Salzburgring beim Histo-Cup – doch dieses Event war herausragend – ein dickes Lob an alle Beteiligten!
Euer Gerhard
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